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Karate als Lebensweg – Rezension

Karate als Lebensweg
Karate als Lebensweg

Angenehm überrascht

Dieses Buch ist überraschend. Es behandelt die Shoto Nijukun, die zwanzig Leitsätze des Shotokan und überführt diese in die Gegenwart, aus Sicht karatetypischer Anforderungen ebenso wie aus der Betrachtung alltäglicher Situationen.

Ein Ratgeber für die Persönlichkeitsentwicklung

Und dabei ist es wirklich „neu“. Es wirkt wie eine Mischung aus Büchern wie „Shaolin – Du musst nicht kämpfen um zu siegen“, „Erfolgsfaktor Paradoxie“ und „Jeden Tag etwas Neues tun“.

Ein Beispiel, erster Leitsatz:
„Der Weg des Karate beginnt und endet mit Respekt“
Es erfolgt eine Erläuterung in Bezug auf Karate, geschichtliche Entwicklung und Verhalten im Dojo, um dann mit drei Übungen aufzuwarten, die zunächst eher merkwürdig wirken, dem Verständnis der Leitsätze in hohem Maße dienlich sind und dem Konzept folgen, anders zu sein:

  1. ein Tagesrückblick auf Begegnungen mit anderen Menschen
  2. die Einteilung von Beziehungen nach den fünf konfuzianischen Beziehungen
  3. Riten und Kultur betrachten um Normen und Regeln zu erkennen

Die Übungen werden detailliert beschrieben und sind gut nachzuvollziehen. Solche Herleitungen und Übungen gefallen mir persönlich sehr gut, da man die Pfade des Bekannten verlässt, flexibel und anpassungsfähig sein muss. Es gehört Mut dazu, unkonventionelle Ideen zu verfolgen, aber man gibt sich die Chance, tatsächlich Neues zu erleben, man erhält die Möglichkeit, bisher unbekannte Perspektiven einzunehmen.

Karate kommt nicht zu kurz
Sind die Leitsätze auf karatetypische Anforderungen passend, z.B. „die Kata muss korrekt ausgeführt werden“ …., werden die Übungen spezifischer; zu diesem Leitsatz gibt es dann z.B. 8 spezielle Kata Übungsempfehlungen.

Die Erklärungen zu den Leitsätzen sind ausführlich und informativ. Zu jedem Leitsatz werden Texte aus dem Asiatischen dem Christentum und anderen Quellen angeführt, die sich thematisch anlehnen.

Ein reicher Fundus an Ideen

Die Übungen bedienen sich der Retrospektive, behandeln Amtemübungen, Konzentrationsübungen, beschäftigen sich mit dem Thema Zeitmanagement u. v. m. Andere Trainingshinweise helfen die Karate Kenntnisse zu vertiefen, durch z.B. durch Bezug auf Waffentraining, Standübungen, Kata Variationen.

In einer jeweils kurzen Betrachtung geht das Buch auf das Herzsutra, den Text „das große Lernen“ und die japanische Schrift ein. Außerdem enthält es einen Exkurs in das Thema der Meditation. Das Buch wird seinem Titel gerecht, betreibt der Autor die Aufarbeitung der Shoto Nijukun doch weit über Karate hinaus, es ist ein Arbeitsbuch, die Übungen sind viel zu wertvoll um nur darüber zu lesen, vielmehr wird man zum Ausprobieren eingeladen.

Empfehlen möchte ich das Buch dem Fortgeschrittenen, der im Karate bzw. den Kampfkünsten mehr sucht als die Entwicklung sportmotorischer Fähigkeiten.

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