In der hall of shame liste ich eine ganz besondere Gilde von Kampfkünstler*innen: Sie predigen Fleiß, Demut, charakterlich wertvolles Verhalten, ausdauerndes Bemühen um eigene Leistung.
Aber im Karate kann man nicht lügen!
Und wenn man im Internet 1:1 Texte kopiert und auf seine eigene Website oder in eigene Medien packt, sind die genauso leicht zu erkennen, wie schlechtes Karate.
Geleistet hat dann die / der Karateka nichts selber und daran erkennt man eben auch schlechte Karateka!
Am Ende der Liste gibt es ein paar Hinweise und Tipps, wie man es besser machen könnte.
Platz 1. der Landesverband KVBW, Philosophie des Karate
Sehr befremdlich: Ein Landesverband, der von seinen Mitgliedern lebt und weiß, wie wichtig ehrenamtliche Arbeit ist, kopiert in seinem Verbandsmagazin, vertreten durch die Redakteurin, einfach ganze Bereiche unter eigenem Namen. Das finde ich unter der Perspektive des Karate-Do unmoralisch und ethisch verwerflich. Zu finden unter: https://issuu.com/condor-lady/docs/kvbw-magazin-a1-2015k Seite 10 – 11
Platz 2. martialartskleinanzeigen com, Nehmen ist seliger denn geben!
Die waren besonders geil und haben einfach 100% des gesamten Content automatisch übernommen. Ein starkes Stück Arbeit. Jetzt mache ich digitalen Content seit 1989! (BTX, wer kennt es nicht) und nachdem die Jungs tagelang Bilder wie folgendes mit übernommen hatten und sich kleinlaut schämten, haben sie es dann gelassen.
Platz 3. budo-outdoor de, Selbstverteidigung
Was mir hierbei besonders gefällt: Die Formulierung der Quellangabe: „Quelltext u. Inspiration: Andreas Sturm“ hahaha – ja Junge, Du hast den Text um Passagen erweitert und Wörter ausgetauscht, aber das hat mit Inspiration nichts zu tun. Die Verwendung von <STRG>+C und <STRG>+V ist keine schöpferische Idee. Das nennt man Kopie.
Platz 4. shotokan-karate-dahn de, Selbstverteidigung
Die werben besonders stark mit dem Thema Selbstverteidigung, natürlich mit einer 100% Kopie eines „zufällig“ gefundenen Artikels meiner Seite. Da fragt man sich schon, ob die genauso „selber trainieren“ lassen, wie sie „selber schreiben“ lassen. Besonders gut gefällt mir auf der Seite übrigens der Spruch „Karatetraining – auch für Frauen“ – hahaha, was heißt denn hier auch?!
Platz 5. kyokushin-karate-bayern de Karate im SV Oberstimm, Selbstverteidigung
Hier wurde nur ein kürzerer Auszug (Wort für Wort) übernommen und dann einfach das „Shotokan“ durch „Kyokushin“ ersetzt, Das reicht trotzdem für Platz 6, denn es beweist: Es gibt nur ein Karate.
Platz 6. karate-grosshabersdorf. de, Karate Glossar
Die kommen auf Platz 7, weil sie im ersten Versuch die absoluten Pfade zu externen Ressourcen und ein paar falsche Kanji einfach mit kopiert haben – hahaha. Einmal mit Experten arbeiten. Nach einem zarten Hinweis haben sie die verräterischen Spuren dann entfernt, aber den Content prinzipiell behalten.
Platz 7. karatehohenlinden de, Selbstverteidigung
Hier war ein echter Webmeister am Werk, er hat einfach den ganzen Artikel inklusive Bilder übernommen und die Ausrichtung zentiert. Das bekommt eine Platzierung für gelungenes Design.
Platz 8. jiujitsu-karate de, Geschichte
Ein großer Historiker bin ich nicht und meine Geschichtskenntnisse in Sachen Karate sind so oberflächlich, daß ich nie gedacht hätte, daß sie jemand hätte kopieren wollen. Aber sogar minderwertiges Material wird von Personen kopiert, die sich eigentlich viel besser auskennen sollten, schließlich betreiben sie ein Dojo. Tststs.
Platz 9. kks-goslar.de, Kata
Die „Sportskanonen“ aus Goslar feuern den Content gleich mal bei facebook ab, das macht noch viel weniger Aufwand. Hahaha,
Platz 10. kampfsportschule-berk de, Kihon, Kata, Kumite
Tja, was soll man dazu sagen, mein Tipp: Macht doch einfach einen Screenshot von meinen Seiten und stellt diese dann rein, das wäre noch viel einfacher. Selber denken ist ja auch viel zu schwer. Eine Frage bleibt: Wenn ihr nix wisst, wie könnt ihr dann was beibringen?
Platz 11. svsiek-karate de, Kihon, Kata, Kumite
Die haben einen Passus „Urheberrecht“ auf Ihrer Seite, der muss dringend mal überarbeitet werden, in z. B.: „Die durch die Seitenbetreiber kopierten und übernommen Texte auf diesen Seiten unterliegen zwar dem deutschen Urheberrecht, aber wir verwenden sie einfach trotzdem, weil das viel Zeit und Aufwand spart“.
Weitere Plätze
Die angeführten Seiten sind nur ein paar lustige Beispiele für hunderte Kopien. Mir ist die Zeit zu Schade, die hier alle aufzuführen. Ein generischer öffentlicher Pranger wäre noch eine Idee, aber das ist mir zu doof. Ab und zu werde ich besondere, neue Schmankerl hier aufführen.
Hinweise und Tipps.
Jede Kopie ist ein ernstzunehmendes Kompliment
Das ist die einzige Freude, die ich an diesen Kopien habe: Sie drücken eine gewisse Form der stillen Anerkennung aus. Eine kurze Frage „Toller Beitrag, darf ich den Text benutzen“ oder ein Link zu karate-kampfkunst.de wären aber in jedem Fall angebracht.
Wenn Ihr einen Text braucht: Meldet Euch, ich schreibe den für Euch!
Ihr erzählt kurz, worum es Euch dabei geht, welche Inhalte, Motivation, Einstellung und ihr bekommt einen einmaligen Text von mir mit einem Link zu karate-kampfkunst.de. Sonst nix.
„Plagiate“ schaden Eurer website!
Aus Sicht von Suchmaschinen und Suchergebnissen ist duplicate content schlecht für Euch und gut für mich. D. h., wenn jemand nach einem Angebot sucht, das in Eurer Region dem Eures Vereins gleicht und ihr habt duplicate content erzeugt, stufen Euch die Suchmaschinen in den Suchergebnissen herunter, die stehen nicht so auf Plagiate, das finden die nicht sexy.
Was ich von Eurer Ehrlichkeit habe
Erstmal nix. karate-kampfkunst.de kostet viel Zeit und etwas Geld. Aber ich mache das gerne, weil mir das Karate sehr am Herzen liegt. Menschen dafür zu begeistern, den Weg in ein gutes Dojo zu finden, ist meine Motivation. Dafür liste ich Eure Vereine und Firmen, bewerbe Eure Veranstaltungen oder Eure Medien, für umme.
Ich habe sogar dann etwas davon, wenn ihr keinen Link zu karate-kampfkunst.de setzt, schließlich wissen die Suchmaschinen, wer den Text zuerst veröffentlicht hat, das verbessert das ranking für karate-kampfkunst.de. Aber schön ist es trotzdem nicht. Viel lieber lerne ich nette Menschen aus der Kampfkunst Welt kennen, wir fachsimpeln ein wenig, tauschen uns aus und ihr bekommt das Material, das ihr braucht.
Was Ihr von Eurer Ehrlichkeit habt
Seit ein paar Jahren steht das Projekt in den Suchergebnissen zu Karate, Kata, Kihon, Kumite und vielen anderen Begriffen ganz oben. Karateka und Kampfkünstler, die mit meiner Arbeit fair umgehen, finden einen guten Platz auf karate-kampfkunst.de und tun damit etwas für ihre eigene Webseite oder ihren Verein.
Wie das hier abläuft
Um zu sehen, wie, wann, wer, welche Inhalte meiner Seite weiter im Netz verteilt, verwende ich das kostenpflichtige copyscape und und ein paar kostenlose Werkzeuge aus dem plagiarism checker Umfeld. Außerdem schaue ich bei der Recherche und als Hinweis auf den Tag der Erstveröffentlichung gerne ins waybackarchive.
Mir ist bewusst, daß die Schöpfungshöhe diverser Beiträge nicht sonderlich groß ist. Aber es scheint für viele doch eine unüberwindbare Herausforderung darzustellen, eigene, unbedeutende Texte zu schreiben. Hier würde ich lieber helfen, statt motzen.
Zu meiner Motivation und wie ich es mit Quellen halte, möchte ich auf folgenden Artikel verweisen: Quellangaben auf karate-kampfkunst.de