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Regeln im Karate

Kyoukun - Regeln
Kyoukun – Regeln

Drei wichtige Regelwerke im Shotokan Karate bzw. einem Dojo sind Dojo-Kun, Shoto-Niju-Kun und die Dojo Etikette

Während die Dojo-Kun fünf Leitsätze enthält, die als Dojo Regel bzw. Verhaltensregeln gelten und deren Ursprung weiter in die Vergangenheit reichen, geben die Sätze aus der Shoto-Niju-Kun 20 Regeln wieder, die Gichin Funakoshi aufgestellt hat, um die Grundprinzipien und das Wesen des Shotokan Karate zu verdeutlichen. Der Begriff Kyoukun steht für „moralische Prinzipien“.
Die Regeln und Hinweise sind nur zum Teil konkret und verlangen einiges an Interpretation.
Dojokun Karate

Dojokun

  1. Vervollkommne Deinen Charakter.
  2. Folge dem Ideal der Wahrheit.
  3. Mühe Dich, Deinen Geist zu kultivieren.
  4. Achte die Regeln der Etikette.
  5. Hüte Dich vor ungestümem Übermut.

Shoto-Niju-Kun

  1. Vergiss nie: Karate beginnt mit Respekt und endet mit Respekt.Nijukun Karate
  2. Im Karate gibt es keinen ersten Angriff.
  3. Karate ist ein Helfer der Gerechtigkeit.
  4. Erkenne dich selbst zuerst, dann den Anderen.
  5. Die Kunst des Geistes kommt vor der Kunst der Technik.
  6. Lerne, deinen Geist zu kontrollieren, und befreie ihn dann von Unnützem.
  7. Unheil entsteht durch Nachlässigkeit.
  8. Karate ist nicht nur im Dojo.
  9. Die Ausbildung im Karate umfasst Dein ganzes Leben.
  10. Verbinde dein alltägliches Leben mit Karate, das ist der Zauber der Kunst.
  11. Wahres Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht ständig wärmst.
  12. Denke nicht ans Gewinnen, doch denke darüber nach, wie du nicht verlierst.
  13. Wandle dich, abhängig von deinem Gegner.
  14. Der Kampf hängt von der Handhabung deiner Treffsicherheit ab.
  15. Stelle dir deine Hand und deinen Fuß als Schwert vor.
  16. Wenn man das Tor der Jugend verlässt, hat man viele Gegner.
  17. Das Einnehmen einer Haltung gibt es beim Einsteiger, später gibt es den natürlichen Zustand.
  18. Übe die Kata korrekt, der echte Kampf ist eine andere Angelegenheit.
  19. Hart und weich, Spannung und Entspannung, langsam und schnell, alles in Verbindung mit der richtigen Atmung.
  20. Denke immer nach und versuche dich ständig am Neuen.

 

Dojo Etikette

Je nach Stilrichtung, Verband oder Dojo werden unterschiedliche Verhaltensformen im Dojo verschieden streng gewünscht und kontrolliert. Diese Dojo Etikette dient dem reibungslosen, verletzungsfreien und disziplinierten Ablauf des Trainings und unterstreicht das Wesen des Karate-Do, „Ohne Höflichkeit geht die Essenz des Karate Do verloren“ Gichin Funakoshi

  • sei strebsam und engagiert
  • bei Betreten und Verlassen des Dojo wird gegrüßt
  • im Dojo werden keine Schuhe getragen
  • der richtige Gruß zum passenden Zeitpunkt, im Stehen oder Knien
  • der richtige Umgang miteinander (Geduld, Respekt, Wertschätzung, Rücksichtnahme)
  • die Kleidung soll gepflegt und ordentlich sein
  • der eigene Körper soll sauber und gepflegt sein
  • nicht ungefragt aus „der Reihe tanzen“ oder sich einfach dazu stellen (z. B. bei Verspätung)
  • das Dojo während des Tranings nur nach Rückfrage verlassen
  • während des Trainings wird nicht gesprochen
  • Essen und Trinken sind im Dojo nicht erlaubt
  • Schmuck und Uhren sind beim Training nicht erlaubt
  • das üben, was der Trainer vorgegeben hat, nicht das was einem gefällt

 

Prüfungsvorschriften

Im Zuge einer Prüfung im Karate (auch Gurt-, Kyu – oder Dan-Prüfung) wird ermittelt welchen Kenntnisstand und welche Fähigkeiten ein Karateka in der Disziplin des Karate erarbeitet hat. In der Prüfungsvorschrift bzw. Prüfungsordnung werden Merkmale, technische Fähigkeiten und zu prüfende Elemente beschrieben.
Der Prüfer versucht auf Basis dieses Kataloges festzustellen, ob der Karateka die Prüfung zur angestrebten Stufe bestehen kann – wenn ja, ist die Prüfung bestanden – wenn nein, weiß der Prüfling um seine Defizite.
In der Prüfungsodnung werden zudem Rahmenparameter bestimmt, so z.B. Wartezeiten Sperrfristen, Mindestalter für eine Prüfung.

Wettkampfregeln

Das Verhalten im Wettkampf wird durch Wettkampfregeln bestimmt. Dabei wird zum Einen der Sportbetrieb und sportliche Vergleich ermöglicht, zum Anderen auch versucht das Wesen des Karate im Wettkampf nach Außen darzustellen.
Die Regeln schaffen ein System der Vergleichbarkeit und Meßbarkeit und schützen die Sportler vor Verletzungen.
Folgende Punkte können z.B. in den Wettkampfregeln notiert sein:

  • Kampfablauf
  • Wettkampfzeit
  • erlaubtes Technikrepertoire und verbotene Techniken
  • Verhalten / Auftreten auf der und um die Kampffläche herum
  • Bewertungssystem und Bewertungsgrundlage
  • Verbotenes Verhalten
  • Verwarnungen / Strafen
  • Umgang mit Verletzungen
  • Meldung von und Umgang mit Protesten
  • Kampfwertung
  • Besetzung und Aufgaben der Kampfrichter (sowie weitere Personen wie Zeitnehmer usw.)
  • Rechte und Pflichten der Akteure
  • Ausmaße und Gestaltung der Kampffläche
  • Vorschriften zu Bekleidung und Schutzausrüstung
  • Hygienevorschriften
  • Wettkampforganisation und Rahmenbedingungen
  • Umgang mit Werbung auf Bekleidung / im Bereich der Kampffläche

karatetypisch

  • sportliche (ethische) Haltung
  • Art und Weise einer Technik und deren Ausführung um zu einer Wertung zu gelangen
  • Zielregionen für Techniken
  • Begrüߟungszeremonie

 

Weiteres

Je größer der Verband / die Organisation, um so umfangreicher wird die Anzahl an Regelwerken und Vorschriften. Es gibt Satzungen, Mitgliedsordnungen, Verbandsordnungen, Kriterienlisten, Gewichtsklassen und zahlreiche andere  Dokumente die das organisatorische und sportliche Miteinander regeln und vereinheitlichen.
 
Wer sich bezüglich der Themen intensiver einlesen möchte, dem empfehle ich folgende Materialien:
Dôjôkun: Die Ethik des Karate-dô
dojokun-ethik-karate-do

Wettkampfregeln DKV ab 2012
Wettkampfregeln DJKB
Dokumente im DJKB

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