Das Karatetraining wird in seiner gedachten Form vielen sportmedizinischen Ansprüchen gerecht. Wer schon länger Sport betreibt wird aber feststellen, daß sich die Beurteilung ständig ändert: Was heute als gut eingestuft wird, gilt morgen möglicherweise als schlecht.
Karate bietet für alle folgend aufgeführten Trainingselemente entsprechende „traditionelle“ Methoden, man kann sie ja mal solange anwenden, bis sich eine „absolute, neue Wahrheit“ etabliert:
- Aufwärmen / Abwärmen
- Technik konditionieren und verbessern
- Partnertraining
- Ausdauer steigern
- Schnelligkeit steigern
- Kraft steigern
- Beweglichkeit steigern
- Konzentrationsübungen
Es ist abhängig von Motivation und Kenntnisstand des Trainers, welche Schwerpunkte gesetzt werden und ob das richtige Maß für die einzelnen Elemente gefunden wird.
Eine Trainingseinheit
Ob Kata, Kihon oder Kumite: Wer lange Freude am Karate haben möchte, sollte einige Regeln beachten. So beginnt eine Trainingseinheit neben der formellen Begrüßung vor Allem mit einem ausreichenden Aufwärmtraining von mindestens 10 Minuten. Direkt voll in’s Training einzusteigen, bedeutet Verletzungen herauszufordern.
Aufwärmen meldet die anstehende Belastung nicht nur beim Körper an. Wer über Tag fleißig für Beruf oder Familie unterwegs war, muss seine Konzentration erst einmal auf das bevorstehende Training lenken. Wer nicht achtsam ist, verletzt nachher andere.
Sind Körper und Geist auf Touren kann das spezifische Training beginnen. Dabei kann das Training im Intervall Belastungs- und Ruhephasen enthalten, dauerhaft anstrengend sein oder andere Formen beinhalten.
Während des Trainings muss die Konzentration hoch, das Ziel klar und die Bereitschaft unumstößlich sein
„Der Muskel muss brennen“, der Kopf klar und das Herz bei der Sache sein. Wer lustlos die Einheit abspult oder nicht konzentriert ist, wird keine Fortschritte machen. Nach der hingebungsvoll abgeleisteten Trainingseinheit, in der man dankbar dafür ist, daß der Trainer Zeit und Muße investiert hat, folgt eine Abwärmeinheit von ca. 1/10 bis 1/6 der eigentlichen Trainingsdauer. So kommen Körper und Geist wieder zur Ruhe und man hat Gelegenheit zu checken, ob auch noch alles in Ordnung ist.
Besser nicht über einen Schmerz hinweg trainieren.
Besonders Anfänger sollten dann und wann ein wenig höher stehen, langsamer vorgehen und es ruhig angehen lassen. Wer lange Karate trainiert, wird gelernt haben, auf seinen Körper zu hören und wissen, wann und wie er eine Pause einlegen muss. Für Anfänger trägt der Trainer Verantwortung. Pause bedeutet natürlich nicht, sich zu setzen oder etwas zu trinken.
Schmerz ist nicht gleich Schmerz
Der „Geist der Bemütheit“ verlangt keine Dummheit. Faust trifft Bauchmuskel, Bagatellverletzungen, leichte Verstauchungen, eine angebrochene Rippe, ein blauer Fleck – ein wenig Schmerzen gehören halt dazu, das härtet ab. Trotzdem gibt es Verletzungen, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Schmerzen im Knie, der Hüfte oder anderen „großen“ Gelenken lassen sich nicht durch mehr oder intensiveres Training kurieren. Die Verletzung eines Blutgefäßes oder ein Muskelfaserriss können langwierige Folgeschäden nach sich ziehen. Dauerhafte Überbelastung, ignorieren erforderlicher Ruhephasen sollte man ebenso vermeiden wie übermotiviert schnelle Bewegungen. Halten Schmerzen auch nach dem Training läger an, ist ein Arztbesuch keine schlechte Alternative.