Hyoushi: Tempo, Timing, Rhythmus
Rhytmus und die zeitliche Struktur von Wiederholungen findet man im Karate z.B. hier:
- in der Bewegungen oder einer Abfolge von Bewegungen
- in der Atmung
- in Kampfbewegungen oder den Bewegungen dazwischen
- in der Kata
- im Kihon
- im Kumite
- in den Phasen der Spannung-Entspannung
- Harmonie (Gruß)
Hyoushi wird häufig nur mit Rhythmus übersetzt. Dabei sollte man jedoch beachten, daß „der Rhythmusbegriff“ Asiens nicht der z. B. Europas ist (also kein 4/4 Takt 😉 ). Auch sollte man Karate und seine Elemente eher nicht rhythmisch ausführen, im Gegenteil, ist eine situationsabhängige, rhythmusfreie Verbindung von Techniken das eigentliche Ziel, selbst, wenn man im Kampf Sequenzen rythmisch ausführt, um dann überraschend daraus auszubrechen.
Rhythmus in der Form
Kihon und Kata geben möglicherweise bestimmte rhythmische Folgen vor und für den Wettkampf (Kumite) werden Technikfolgen rhythmisch eingeprägt. Jeder Kampf erfordert jedoch seinen eigenen Rhythmus, genau wie jede Katavorführung. Nicht jede Technik / Technikkombination kann zu jeder Situation, mit jeder Atmung, in jede Richtung, gegen jeden Gegner ausgeführt werden. Hierin ist der richtige Rhythmus zu finden, nicht in einer vordefinierten, sich wiederholenden Abfolge.
Es gibt nicht nur einen Atemrhythmus
Aber unzählige Variationen des einen. Z. B. am Lebensrhythmus lässt sich erkennen, daß es hier nicht um einen stets gleichartigen Fluß geht. Auch wenn man jeden Tag zur gleichen Zeit die gleichen Dinge tut, ist kein Tag wie der andere.
Betrachtet man die äußeren Faktoren, die einen Tag einzigartig machen, lässt sich davon ableiten, was alles unternommen, wie flexibel reagiert werden muss, um einen bestimmten Lebensrhythmus aufrecht zu erhalten.
Die einzelnen Vorgänge und deren Abfolge sind eben nicht gleichartig, nicht rhythmisch. Es ist somit ein umfangreicher Fundus an Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten, um einen Lebensrhythmus zu verfolgen. Das zeitliche Ergebnis mag gleichartig erscheinen, die Rahmenbedingungen ändern sich jedoch ständig.
Der Rhythmus im Karate ist der Sieg
Das macht alle dazu erforderlichen Handlungsmuster zu äußeren Faktoren, die von selbst „geschehen“ oder „ausgeführt“ werden müssen.
Ein Rhythmus lässt sich erkennen
Und vermittelt einem Gegner, was als nächstes passiert, darauf wiederum kann er sich einstellen. Der eigene Rhythmus sollte demnach nach Außen nicht sichtbar sein, idealerweise sieht der Gegner nur, daß er verlieren wird.