Vollkontakt Karate ist eine moderne Weiterentwicklung traditioneller Karate Stilrichtungen
Wer einen guten Leitfaden für die Anreicherung des eigenen Training sucht, oder als Trainer agiert, dem kann ich das Buch zunächst als theoretische Lektüre aber viel mehr als sehr geeignetes Praxishandbuch empfehlen.
Das Buch Vollkontakt-Karate-Training von Jürgen Höller
und Axel Maluschka erscheint mit 200 Seiten im März 2010
Verlag:
Meyer & Meyer Sport
Das Buch ist im Internet-Buchhandel,
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Vollkontakt-Karate-Training kaufen
ISBN-10: 3898995429
ISBN-13: 978-3898995429
Wobei ich die Zielgruppen Trainier / Ausbilder und Fortgeschrittene als maßgeblich bestimmen würde.
Es ist auch sehr für Karateka interessant, die eine „kontaktfreie“ Stilrichtung oder Sportkarate betreiben, besonders für die Kumiteformen im Wettkampfkarate; die vorgestellten Technikkombinationen bereichern jedes Kämpfer-Repertoire.
Ohne Korrektur kann man die Annahme im Buch vertreten:
„Stile ohne Vollkontakt unterliegen einer besonderen Ideologie“, der des „Nicht-Treffens“, das entspricht meiner persönliche Vorstellung, angenehm, daß dabei die positiven Seiten des Ashihara-Vollkontakt-Karate im Vordergrund stehen, ohne zu sehr auf den Nachteilen anderer Stile herumzureiten.
Im Verlauf des Buches ist zwar ein kleiner Widerspruch bezüglich der „Philosophie“ des Vollkontakt-Karate zu finden, das schmälert aber nicht den sehr guten Gesamteindruck.
Beschäftigt man sich mit dem Buch, findet man mehr Gemeinsamkeiten bei traditionellen Stilrichtungen und dem vorgestellten „Konzept“, als es die Einleitung vermuten lässt. Als „Karate Traditionalist“ denkt man häufig:
„das geht genau den einen Schritt weiter, der mir noch fehlt“.
Besonders die Vermittlung der Techniken erfährt einen modernen Ansatz, der keine „didaktische“ Lücke erzeugt, ein Hinweis auf das und aus dem vorgestellte Trainingskonzept.
Weiter fortgeschrittenen Karateka traditioneller Stilrichtungen ist das Buch unbedingt zu empfehlen, Anfänger dürften eine z. T. gegensätzliche oder durch die eigenen Trainer (noch) nicht vermittelte Betrachtung finden (oder interessiert die Stilrichtung wechseln 😉 ).
Einzig die Gründe für ein Karatetraining in einem Vollkontaktsystem werden zu optimistisch betrachtet, wer z.B. Wellness sucht, kann sie vielleicht finden, wird aber nicht als erstes an Vollkontakt denken, zumal die Dojo-Etikette keinen freien Umgang mit dem Thema Schmerz zulässt, somit sind Freizeit- und Breitensportler schnell am Limit. Dem „lehrenden“ Karateka eines Vollkontakt-Systems sollte nicht vermittelt werden, daß Vollkontakt-Karate für jeden etwas bietet.
Das Buch „Vollkontakt-Karate-Training“
Wie man es von einem Sachbuch verlangt, besitzt es eine sehr gut strukturierte Kapitelzusammenstellung, zudem eine ordentliche Kapitelübersicht. Es ist anschaulich und lesenswert gestaltet, die im Text befindlichen Informationen werden übersichtlich in Schematas und Schaubildern dargestellt, ergänzt und aussagekräftig vermittelt.
Die praktische Betrachtung wird durch zahlreiches Bildmaterial hoher Qualität unterstützt.
Und schon beim Überfliegen der Kapitel wird positiv klar:
Hier geht es um den praktischen Einsatz von Karate.
Auch in zahlreichen Karate Büchern vermisste Kapitel wie Krafttraining, Schnelligkeitstraining und Sparring sind (mehr als) vorhanden.
Im Buch findet sich keine versteckte Botschaft, in geheimnisvollen Zitaten, die erst interpretiert werden muss, sondern eine moderne, analytische Sicht auf die „Psychologie“ und „Physis“ einer Kampfsituation mit allen erdenklichen Umgebungsparametern, Kenngrößen und Aufgabenstellungen.
Es ist sogar ein Unterkapitel darüber vorhanden, wie man eine Technik richtig einsteckt, das ist selten und sollte daher erwähnt werden. Sinnvolle Anregungen für die Trainingsgestaltung mit und ohne Geräten und ausgewählte Beispiele für Karate-geeignetes“ Krafttraining (ohne den Einsatz von Geräten) werden, ebenfalls bebildert, dargestellt. In einem abschließenden Kapitel wird die Ausbildung, bzw. der Aufbau eines Kämpfers behandelt und durch geeignete Trainingspläne ergänzt.
Mein Fazit
Das Buch trumpft auf durch zahlreiche, abwechslungsreiche Trainingsformen im Sparring, unverzichtbar für Vollkontakt-Sport“ und bereichernd für traditionelles Training. Außerdem lernt man die wirkungsvolle, situationsabhängige Anpassung von Techniken am Beispiel des Mae Geri, Hiza Geri, Low-Kick, Mawashi-Geri, Ushiro-Geri und Tsuki in unterschiedlichen Handlungsabläufen und Kombinationen kennen – an diesem Punkt geht das Buch weit über andere, mir bekannte Bücher hinaus und unterstreicht die Variabilität des Ashihara-Vollkontakt-Karate.
Zusammenfassend vermittelt das Buch eine positive Perspektive:
Wie man Karate praktisch richtig macht.